Effeltrich

Die Ortsgeschichte

Bereits im Jahre 1121 begegnete uns der Name "Effeldera" oder "Effelteren", der von den althochdeutschen Wörtern "aphalta" oder "affaltera" abgeleitet wird. Die jetzige Schreibweise "Effeltrich" finden wir erst um 1620. Effeltrich bedeutet "Ort mit vielen Apfelbäumen" kürzer gesagt "apfelreich". Die alte und bedeutende Obstbaumzucht des Forchheimer Landes - also auch Effeltrichs - ist mit Sicherheit auf den ehemaligen karolingischen Königshof in Forchheim zurückzuführen. Die Königshöfe Karls des Großen (768-814) dienten ihrer Gegend als Musteranstalten, die den vorteilhaften Betrieb der Landwirtschaft lehren sollten. Der König hatte über alles genaue Anordnungen erlassen, so war u.a. genau vorgeschrieben, welche Obst und Gemüsearten gezüchtet werden mussten. Aus dem vorher Gesagten ergibt sich, dass Effeltrich schon vor 1174 reiche Apfelbestände besessen haben dürfte; man wird die Bäume wohl auch in eigenen Obstbaumschulen gezogen haben, denn nicht von ungefähr wird dem Ort der bezeichnende Name "Ort mit vielen Apfelbäumen" gegeben worden sein.
Die nachfolgenden Angaben sollen uns zeigen, wie schnell und wie oft im Mittelalter auf Grund der besonderen Abhängigkeitsverhältnisse ein ganzer Ort, ja sogar ein größeres Gebiet, an einen neuen Besitzer übergehen konnte.
Der Bischof Arnold von Bamberg verpfändete am 8.6.1296 die ganze Hofmark Neunkirchen samt dem Zehent, den Effeltrich zu leisten hatte, an Friedrich Holzschuher und Heinrich Vorchtel zu Nürnberg. Bereits einige Jahre später kam diese Hofmark - und damit auch Effeltrich - wieder zu Bamberg, und unter dem Bischof Leopold II. von Egloffstein. Im Jahre 1442 drohte unter Bischof von Rotenhan abermals eine Verpfändung der gesamten Hofmark, was jedoch durch den Probst Ulrich von Merkenhausen verhindert werden konnte.